Früher war alles besser

Früher war alles besser

Wer kennt das nicht – Der tägliche Besuch im sozialen Netzwerk zeigt neben einer Hand voll wirklich interessanter Beiträge aus den einzelnen Gruppenmitgliedschaften hauptsächlich Trash an.

Klar, es ist toll zu wissen, dass der eine Kumpel heute 4 Kilometer laufen war – Auch wenn ich das bezweifle, denn die Anzahl an Selfies in dem Post wohl eher ein gemütliches Fotoshooting vermuten lässt. Auch ist es super, dass der andere Kollege es wieder mal geschafft hat in 45 Minuten ein fantastisches Gericht auf den Tisch zu zaubern – Auch wenn er scheinbar alle zwei Tage eine komplett neue Küche zu haben scheint in denen er seine Kreationen fotografiert. Aber hey so ist das eben und es ist doch schön zu wissen, was die Freunde so treiben.

Was aber gar nicht geht wie ich finde, sind diese ganzen Motivationsbildchen oder wie man das auch immer nennen mag.

Und die sind teilweise nicht nur nervig sondern sogar richtig gefährlich!

Da geht es los mit den ganzen rechten Sachen, die gedankenlos geteilt werden.

„Flüchtlinge haben Ziegen aus dem Streichelzoo geschlachtet und verspeist!“

Oh mein Gott die armen Ziegen! Wie konnte das bloß passieren? Hat jemand mal den zuständigen Zoowärter gefragt, wie so etwas möglich ist? Hat man? Oh, ja – Hat man tatsächlich. Und was ist wirklich passiert? Die Tiere sind quicklebendig – Übernachten aber im Stall und sind daher morgens früh nicht zu sehen! Aber hey – Es ist schnell mal gesagt: Ziegen weg? Die Flüchtlinge waren es! Böse Flüchtlinge, also wirklich! (Ironiemodus aus)

Das Ganze gab es eine Woche später dann mit Pferden – Auch die sind noch kerngesund und erfreuen sich des Lebens, Alles gelogen und gedankenlos geteilt. 

„In den Schulen wird jetzt verboten, grüß Gott zu sagen – Aus Rücksicht den Muslimen gegenüber.“

Auch gelogen! Dieser „Kettenbrief“ wird schon seit Anfang der 2000er Jahre im Internet geteilt – Seit eine Flachnase mal das Gerücht in die Welt gesetzt hat.

Die Ziele hier sind Meinungsmache und die Verbreitung verfassungswidrigen Gedankenguts.

Dann geht es weiter mit potentiell gefährlichen Dingen wie:

„Teile diese Kerze wenn du der Meinung bist, dass (hier beliebige Aussage einfügen)“

Dabei wird in der Regel ein Bild mitgeschickt, welches man dann automatisch mit teilt. Diese Bilder sind oftmals urheberrechtlich geschützt und werden von Mittelsmännern sogenannter „Abmahn-Anwälte“ verteilt. Anschließend geht man hin und versucht mit Unterlassungserklärungen Geld von all denen zu erpressen, die das Bild blind geteilt haben und sich somit angeblich des Missbrauchs von geltendem Urheberrecht schuldig gemacht haben. Klares Ziel: Betrug durch Bereicherung an Unschuldigen.

Auch ganz beliebt:

„Ich bin in Einhorn – Welches Fabelwesen bist Du?“

Wer diese Dinger anklickt, wird auf eine Webseite gelangt die einem ein paar Fragen stellt und im Anschluss daran das Ergebnis im sozialen Netzwerk postet. Für das Posten werden Zugriffsrechte erforderlich anhand derer die Unternehmen dann das Profil des jeweiligen Nutzers auswerten und die Daten an Werbeagenturen weiterverkaufen können. Das Ziel hier: Daten abschnorcheln um diese an werbetreibende Konzerne zu verkaufen.

Was mir allerdings nicht ganz klar ist, was solche Kettenbriefe hier sollen:

„Früher war alles besser: Als ich ein Kind war, saß ich nicht vor dem PC oder einer Spielekonsole. Da ging es nach draußen, man spielte Schnitzeljagd, Verstecken und Fußball. Jeder Raum wurde erobert und die Äpfel des Nachbarn wurden vom Baum geklaut. Wir tobten und Sprachen durch jede Regenpfütze, sausten jeden Berg mit Rollschuhen oder Schlitten herunter. Aufgeschlagene Knie und dreckige Klamotten waren normal. Niemand brauchte ein Telefon um sich mit seinen Freunden zu unterhalten. Alles wurde persönlich und in der Clique besprochen. War ne schöne Zeit – Teilt das wenn ihr auch so groß geworden seid.“

Wow, das klingt aber romantisch! Klar war die Zeit früher toll. Aber:

Doch, wir saßen vor Spielekonsolen! Aber wir waren trotzdem die meiste Zeit draußen – Wie die heutigen Kinder auch. Auch heute spielen die Kinder Verstecken und Fußball und auch heute werden noch Äpfel gesammelt. Früher in den 80ern waren diese aber leider atomar versucht, da in der Ukraine ein Kraftwerk explodierte.

Und ja, wir tobten und sprangen in jede Regenpfütze – Genau so wie die Kinder heute auch. Nur dass die Luft damals mit Bleipartikeln und ungefilterten Abgasen durchsetzt war und es des öfteren auch mal SMOG-Alarm gab.

Und ja, aufgeschlagene Knie und dreckige Klamotten gehörten zum Alltag – Genau wie bei den Kindern heute auch. Nur dass es damals schon mal eine Stunde gedauert hat, bis man sich nach einem Fahrradunfall nach Hause geschleppt hat während heute ein Anruf genügt und die Eltern in wenigen Minuten da sind.

Und ja – niemand brauchte ein Telefon – Schön wäre es aber gewesen, denn dann hätte man nicht 2 Stunden am Treffpunkt vergeblich gewartet – Nur um am nächsten Tag in der Schule zu erfahren dass der Kumpel mit dem man sich verabredet hatte beim Arzt war wegen eines gebrochenen Armes.

Aber wenn ich mir die betrügerischen Maschen in den heutigen, sozialen Netzwerken so anschaue und vor allem wie willenlos und automatisch roboterhaft die Benutzer auf alles eingehen, dann kann ich wirklich nur sagen: Früher war alles besser!

P.S.: Teile dies, wenn Du auch der Meinung bist, dass 99% der Aussagen im Internet totaler Gehirnstuhl sind! Ich wette, Du traust Dich nicht und gehörst zu den 1% der Leute, die… Ach komm… Echt jetzt?

 

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